Mizeria: Polnischer Gurkensalat

In Südosteuropa (Tzatziki), dem Nahen Osten (Caçik) und noch weiter östlich in Asien (Raita) werden köstliche Gurkensalate genossen. Die Kombination aus Gurke und Joghurt erfrischt in den manchmal sengend heißen Sommern, mildert aber auch die scharfen Gerichte, die Leute gewohnt sind dort zu essen.
Aber auch in Polen gibt es eine Variante namens Mizeria. Dort wird eine Gurke in dünne Scheiben geschnitten und mit cremiger Sauerrahm und fein gehacktem Dill vermischt. Manchmal wird statt Sauerrahm auch Joghurt oder sogar Buttermilch verwendet.

Der Name Mizeria ist ziemlich rätselhaft, da er auf Polnisch „Elend“ bedeutet. Niemand ist sich ganz sicher, warum ein erfrischender Gurkensalat möglicherweise Elend verursachen kann. Wir gehen auf Schnitzeljagd durch die Geschichte, um den möglichen Ursprung des Wortes und des Gerichts zu entdecken.

Die wohl bekannteste Erklärung erzählt die traurige Geschichte der italienischen Adligen Bona Sforza d'Aragona (1494-1557), die 1517 den polnischen König Sigismund I (1467-1548) heiratete (oder eigentlich: verheiratet wurde). Der Legende nach hatte sie so viel Heimweh nach dem sonnigen Italien, dass sie jedes Mal, wenn sie einen Gurkensalat aß, untröstlich weinte. Unsinn natürlich, denn die wahre Geschichte sagt uns, dass Sie sich in Polen wirklich zu Hause gefühlt und unermüdlich für das Land gearbeitet hat.

Nein, eine plausiblere Erklärung ist, dass dieser Gurkensalat ein billiges Essen für arme Leute auf dem Land war. Die ersten Gurken reiften früh, lange bevor andere Gemüsesorten verfügbar waren. Es gab also eine miserable Jahreszeit, in der nur Gurken auf dem Speiseplan standen. In ganz schlechten Zeiten wurde die saure Sahne sogar durch einen Spritzer Milch ersetzt.

Heutzutage findet eine Art Renaissance der Mizeria statt. Die Gurke wird nun mit gesundem Joghurt vermischt und der Dill kann je nach Geschmack auch durch Petersilie, Minze oder Schnittlauch ersetzt werden. Auch Zitronensaft oder Weißweinessig wird oft darüber gestreut. Ich persönlich würde etwas natives Olivenöl extra darüber geben, aber diese Anpassung von Mizeria kann in Zukunft noch ausgeblendet werden.

Mit anderen Worten, so traurig der Ursprung der Mizeria auch sein mag, dieser polnische Gurkensalat hat sich in den letzten Jahren zu einer regionalen Variante von Tzatziki, Caçik und Raita entwickelt.

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